Drosophyllum
Drosophyllum lusitanicum
Wuchsform
Drosophyllum wächst meist aufrecht, wird mehrjährig und ist stark verholzt. Das Holz ist hart; an den Verzweigungsstellen jedoch ist die Pflanze brüchig. Drosophyllum wächst streng sympodial, d.h. die Pflanze verzweigt sich regelmässig. Die Jahrestriebe enden in Blütenständen. Eigentlich ist Drosophyllum eher ein kleiner Baum, denn eine Erneuerung von unten wie bei Sträuchern findet nie statt.
Standorte
Drosophyllum ist eigentlich eine Pionierpflanze. In dichter Vegetation ist sie der Konkurrenz nicht gewachsen. Sobald ein Korkeichenwald gelichtet wird, breitet sich Drosophyllum fleckenhaft aus.Neue Weganrisse werden wahrscheinlich durch Samenanflug gruppenweise besiedelt. Die Samen haben aber nur eine beschränkte Ausbreitungsfähigkeit. Solche Gruppen findet man meist nur in der Nähe einer Mutterpflanze. Drosophyllum-Populationen werden also kommen und gehen; wichtig ist, dass immer wieder besonnte Pionierstellen auftreten. Selbst in Sekundärwäldern aus Eukalyptus kann sich das Taublatt solange halten, bis Erdbeerbaum und andere Gewächse
beschatten und sich das Oekosystem ändert.
Insektenfang
Das Taublatt ist ein ausgezeichneter Insektenfänger! Obwohl die Fangeinrichtungen einfach sind -die Tentakeln bewegen sich ja nicht- werden viele, kleine Insekten mit weichen Flügeln gefangen!
Zur Blüte
Drosophyllum: Blütenquerschnitt; 5 Staubblätter sind mit ihren Staubbeuteln zu sehen, die anderen 5 sind auf der Höhe der Staubfäden geschnitten.
Die auffälligen Blüten, die sich gegen Nachmittag zu schliessen beginnen, locken sehr viele Bestäuber an. Ein Blütenquerschnitt zeigt 10 Staubblätter, die offensichtlich in 2 Gruppen stehen (oder sich doch in 2 Phasen entwickeln). Damit zeigt sich die nahe Verwandtschaft zu Triphyophyllum, das ebenfalls 5 + 5 Staubblätter zählt!