Nepenthes pervillei
Blütenstände
Der Gesamtblütenstand von N. pervillei besteht aus einer Terminalblüte (monotele Infloreszenz); die Teilblütenstände (Paracladien) sind cymös und oft wickelartig gebaut (siehe Weberling 1989 und Endress 2010). An offenen, besonnten Stellen blüht Nepenthes pervillei reichlich.
Ausgewachsene Blütenstände
Teilblütenstände (Cymen)
Teilblütenstände schliessen ab mit einer Endblüte. Die seitlichen Blüten eines Teilblütenstandes haben oft verlängerte Pedicelli und erreichen damit die Höhe der Endblüte oder übertreffen sie gar. Da praktisch keine Vorblätter (Brakteolen) ausgebildet sind, und die ontogenetischen Blütenstadien einer Cyme stark gestaucht sind, kann man nur indirekt auf die Natur der Cymen schliessen. Verschobene Brakteen gibt es gelegentlich. Mit einiger Wahrscheinlichkeit lassen sich die Cymen als Wickel (cincinnus) ansprechen. Diese Charakterisierung als Wickel hat übrigens schon Eichler (1878) gemacht.
Junge Teilblütenstände weiblicher Blüten
Cymen weiblicher Infloreszenzen haben deutlich weniger Blüten als männliche.
Reine Wickel?
Die folgenden Mikrotom-Schnitte stammen aus unterschiedlichen Abständen eines Teilblütenstandes (Abbildungen 1-8). Der allmählichen Herausdifferenzierung der einzelnen Pedicelli folgt nachher ausserordentlich rasch die Ausdifferenzierung der Blüten (in der Schnittfolge). Am gemeinsamen Stiel entstehen nach und nach die Einschnitte (Einbuchtungen) zu den einzelnen Pedicelli.
Das Ganze zu interpretieren ist nicht ganz einfach. Offensichtlich sind meist zwei Anlagen mehr oder weniger gleichweit entwickelt. Dies haben wir schon bei N. madagascariensis festgestellt: Vorderblüten oder sehr nah beieinander liegende, abzweigende Blütenanlagen? Tendenz zu Schraubel?
Viele Fragen bleiben offen!