Mittelmeervegetation
Johannisbrot
Der Name "Johannisbrotbaum" (Ceratonia siliqua L.) wird zurückgeführt auf Johannes den Täufer, der sich vom Fruchtfleisch der Hülsen ernährt haben soll. Der Name "Ceratonia" ist abgeleitet aus dem Griechischen; Keras = Horn, Keration = Hörnchen: Die Hülse ist oft hornartig gekrümmt.
Der Johannisbrotbaum blüht im Herbst, die Früchte reifen im folgenden Jahr. Er wird über 500 Jahre alt und ist im ganzen Mittelmeergebiet in den wärmsten Zonen verbreitet. Der Baum ist frostempfindlich.
Blätter
Der immergrüne Baum hat paarig gefiederte Blätter. Die Teilblättchen haben einen ovalen- bis verkehrteiförmigen Umriss, sind dunkelgrün und glänzend oberseits.
Blüten
Ceratonia gehört zu den Schmetterlingsblütlern, genauer zur Unterfamilie der "Caesalpinioideae", hat aber im Blütenbau enorme Reduktionen erfahren: Keine Kronblätter, nur 5 Staubblätter, meist zweihäusig (da die weiblichen Pflanzen bevorzugt gepflanzt werden). Leider riechen die Blütenstände für uns unangenehm.
Die Geschlechtsverteilung ist nicht ganz so einfach zu erkennen. Wohl herrscht Zweihäusigkeit (Diözie) vor, daneben gibt es andere Kombinationen, d.h. neben weiblichen und männlichen Blüten treten auch in Kombination mit diesen Zwitterblüten auf (=polygame Pflanzen). Schliesslich gibt es unter den männlichen solche mit langen und solche kurzen Filamenten.
Früchte
Die Frucht ist eine Hülse. Die Samen sind umgeben von einem weichen, süsslichen Fruchtfleisch, das 30-50% Zucker, 35% Stärke, Eiweiss, wenig Fett, Calcium und Phosphor enthält. Die Früchte dienen deshalb noch heute als Vieh- und Schweinefutter.
Samen: Karat, Kernmehl, E 410
Das Gewicht der Samen schwankt erstaunlich wenig (es soll zwischen 189 und 205 Milligramm schwanken). So wurden die Samen als Gewichtseinheit zum Abwägen von Gold, Diamanten und Gewürzen verwendet. Aus arabisch "qirat" über altfranzösisch "carat" entstand Karat = 200 mg (0,2 g).