Mittelmeervegetation
Wachsen Erdbeeren an Bäumen (Arbutus unedo)?
Der Erdbeerbaum (Arbutus unedo L.) ist ein immergrüner Strauch oder Baum bis 12 m Höhe und Bestandteil der Macchie. Er trägt sehr viele Namen: Arbousier, Corbezzolo, Madroño...
Arbutus ist schattenverträglich, deshalb wächst er durchaus auch in immergrünen Wäldern. Windausgesetzte Plätze werden aber gemieden. Auf Schlag- und Brandflächen behauptet er sich sehr gut mit Stockausschlägen (z.B. im Estérel).
Blätter
Die hartlaubigen Arbutus unedo-Pflanzen haben immergrüne Blätter, die breitlanzettlich, scharf gesägt, kahl und oben glänzend sind. Die wechselständigen Blätter mit recht kurzem Blattstiel haben keine Nebenblätter. Junge Zweige erscheinen rötlich und sind stark drüsig.
Stamm und Rinde
Arbutus unedo kann sehr alt werden (100 bis 400 Jahre) und einen stattlichen Durchmesser erreichen (bis über 30 cm). Die rotbraune, rissige Borke blättert schuppig ab.
Früchte
Die zuerst zitronengelben, später dunkelroten Früchte sind durchaus essbar. Sie schmecken aber fade, weshalb Plinius von ihnen berichtet: "unum tantum edo", was bedeutet "ich esse nur eine" (weil die Frucht sonst zu sauer ist).
Die Frucht ist fleischig-mehlig. Im Gegensatz zur Erdbeere ist sie eine echte Beere.
Die Erdbeere (ein Rosengewächs) stellt eine Sammelfrucht dar, genauer ein Sammelnüsschen. Die Erdbeerbaumfrucht (ein Erikagewächs mit glockenförmigen Blüten) ist dagegen eine wirkliche Beere mit warziger Oberfläche.
Anwendungen
Holz, Rinde, Blätter und Früchte wurden oder werden noch verwendet:
Das Holz soll ausgezeichnet zur Herstellung von Holzkohle sein!
Rinde und besonders Blätter haben besondere Inhaltsstoffe (z.B. Arbutin).
Die Früchte dienen heute zur Herstellung von Konfitüren, Likör oder Medronho (beliebter Branntwein).