Schmetterlingsblütler (Fabaceae)
Hülse (legumen) ...welche Vielfalt!
Die "typische" Hülse
Mächtige Hülsen fallen uns besonders in den Tropen auf; sie hängen herab von grossen Bäumen mit gefiederten Blättern (Mimosaceen, Caesalpiniaceen). Aber auch unter den heimischen Fabaceen haben die meisten Arten plötzlich aufspringende Hülsen, die ihre Klappen blitzartig aufschrauben und damit die Samen wegschleudern.
Nicht immer springen die Hülsen gleich auf. In den Tropen ist die Zersetzung der Streu permanent, d.h. herabgefallene Hülsen sind sofort dem Abbau unterworfen.
Gekrümmte Hülsen, Gliederhülsen
Oberfläche der Hülsen
Unglaublich mannigfaltig ist die Oberfläche der Hülsen gestaltet: Haare, Stacheln, sogar Drüsen, netzartige Leisten oder flügelartige Ränder.
Aufblähen (Verwehung ganzer Pflanzenteile)
"Aufgeblasene" Hülsen werden durch den Wind verbreitet.
Bodenroller (Bodenläufer)
Anhafter (Haftvorrichtungen)
Hakenformige Kletterorgane garantieren geradezu die Verbreitung durch an der Fruchtwand reihenweise angeordnete Haken.
Ernteameisen (Gattung Messor), besonders im Mittelmeergebiet beheimatet, ernten nicht nur Früchte mit besonderen Anhängseln (Oel etc.), sondern tragen auch viele andere Diasporen ein (z.B. Grasfrüchte). Die Fruchtschale wird erst entfernt und der Samen gekaut zu einer krümeligen Masse (= "Ameisenbrot"). Dieses Ameisenbrot dient sowohl den Larven als auch den Erwachsenen selbst zur Ernährung.
Verborgene Hülsen
Oft ist die Hülse extrem reduziert und enthält gerade noch einen Samen (bei vielen Kleearten der Gattung Trifolium). Die im Kelch versteckte Mini-Hülse ist durch die Kelchhaare vor Austrocknung und vor vorzeitiger Keimung geschützt. Die Kelchhaare sind zudem hygroskopisch, d.h. bei Feuchtigkeitsveränderungen können sie kriechende Bewegungen veranlassen.
Andere "Einsamige"
Einsamige Hülsen produziert z. B. die Gattung Retama. Retama monosperma wächst gern auf sandigen Böden. Auf Teneriffa findet man gelegentlich ganze "Sammlungen" von Retama-Hülsen am Boden (wahrscheinlich durch Kaninchen).