Schmetterlingsblütler (Fabaceae)

Trifolium alpinum L. (Alpen-Klee)

Ein begehrter Klee

Trifolium alpinum (Alpen-Klee)

Der Botaniker Carl Schroeter schrieb über den Alpen-Klee:

Die Blüten sind unter den einheimischen Kleeblüten die grössten, schönstgefärbten und wohlriechendsten; sie sind von einem zart bläulich überhauchten feinen Purpurrot und besitzen einen starken Wohlgeruch, der oft die ganze Luft über einem Alpenkleebestand mit herrlichem Aroma erfüllt.

 

Und Claude Favarger schreibt:

Die rosa Blüten sind frisch wie Morgentau; in den warmen Mittagsstunden strömen sie einen feinen aromatischen Duft aus, der alle Süsse und Herbe eines Bergsommertages einschliesst...Ist der wundersame Pflaumenduft des Alpen-Klees zu trennen von der Erinnerung an würzige Alpweiden, sonnige Matten und der Vision ferner Schneegipfel?

 

Rinder, Schafe, Gemsen und Murmeltiere schätzen den Alpen-Klee als Futter sehr!

Wo wächst der Alpenklee?

Rasenartiger Bestand von Trifolium alpinum (Simplon)

Die mittel- bis südeuropäische Gebirgspflanze wächst in Borstgrasbeständen (Nardetum) und in Krummseggenrasen (Caricetum curvulae). Auf dem Simplonpass (VS) fallen grosse Bestände in lückigen Zwergstrauchgesellschaften (Vaccinium-Gesellschaften) auf.

Blüten und Blütenstände

Die grossen, bis über 2 cm langen Blüten stehen in wenigblütigen Köpfen. Bestäuber wie Hummeln und einige Falter verfügen über entsprechend lange Saugrüssel.

 

Die Blütenköpfe stehen in 2 doldig angenäherten Quirlen, gestützt durch je eine verwachsene, gezähnte Hochblatthülle. Die völlig kahlen Kelche haben fast lineale Kelchzähne.

 

Nach der Bestäubung sind die Blüten herabgeschlagen; ihre vertrockneten Blütenhüllen bleiben ganz und helfen später mit, die Früchte auszubreiten (Flügelflieger).

Blütenköpfe (mit 2 doldenartigen Quirlen)

Verwachsene Hochblatthülle (siehe Pfeile)

Kahle Kelche mit spitzen Zähnen

Verblüht!

Blätter und Nervatur

Nervatur und dreizähliges Blatt

Die Blätter sind grundständig, langgestielt und dreizählig. Die lanzettlichen Fiedern sind spitz, fast ganzrandig und hellgrün.

 

Die Seitennerven laufen spitzwinklig auf den Rand zu, gabeln sich bis dreimal und sind netzig verbunden.

Wurzel / Wachstum

Die sehr kräftige Pfahlwurzel des Alpenklees kann bis zu 1 m lang werden! Die Sprosse -mit gestauchten Internodien- werden von einer Anlage ausgehend strahlenförmig angelegt; so entstehen Spross-Rosetten. Jede vegetative Vermehrung unterbleibt, ebenso gibt es keine sprossbürtige Bewurzelung. Blattscheidenreste und Nebenblätter schützen die Seitentriebe.

Pfahlwurzel und üppig gebildete Seitentriebe

Das schützende Blattfasernetz

Frucht und Samen

Hülse und Samen

Die Frucht -eine Hülse- enthält 1-2 Samen, deren Grösse (innerhalb der Gattung Trifolium) eigentlich erheblich ist. Die Samen des Alpenklees keimen schlecht; ihre hohe Keimruhe erstaunt, denn normalerweise sind es die kleinen Alpen-Trifoliumarten, die eher schlecht keimen und mit einer starken Keimruhe glänzen.