Wallis
Kostbarkeiten
Adonis vernalis (Frühlings-Adonis)
Adonis vernalis L. gehört zu den Hahnenfussgewächsen, ist mehrjährig und hat grosse, gelbe Blüten und fiederteilige Blätter.
Die früh im Jahr blühende Pflanze ist ein eurasischer Steppenbewohner (osteuropäisch-westasiatisch).
Im Wallis gibt es mehrere Vorkommen von Martigny bis Visp. Bei Charrat gibt es sogar einen Adonis-Wanderpfad.
Astragalus exscapus (Stengelloser Tragant)
Astragalus exscapus L. (Stengelloser Tragant) ist eine Zierde inneralpiner Trockenrasen und Föhrenwälder. Der Stengel ist stark verkürzt; die Blüten sind goldgelb und die gefiederten Blätter zottig behaart.
Eigentlich ist Astragalus exscapus eine osteuropäische Pflanze ("sarmatisch" = Gebiet zwischen Weichsel und Wolga). Sie gilt in inneralpinen Trockenzonen (wie im Innerwallis) als Relikt. Besonders reichlich wächst sie in einer Zwenken-Tragant-Gesellschaft (Brachypodio-Astragaletum) am Simplon.
Genista radiata (Kugelginster)
Genista radiata ist ein stark verzweigter, gelb blühender Strauch mit linealen, dreiteiligen, sehr kleinen Blättern. Er ist dornenlos. Die Art hat einige Besonderheiten innerhalb der Gattung Genista (gegenständige, dreiteilige Blättchen); sie passt deshalb nur bedingt in diese Gattung. Die Verbreitung ist mittel- und südeuropäisch. Im Wallis wächst dieser Ginster in der weiteren Region von Siders/Sierre, besonders um Montana.
Coronilla minima (Kleine Kronwicke)
Dieser gelb blühende Kleinstrauch ist eine westmediterrane Pflanze, die im Wallis (Umgebung von Siders/Sierre) ihr einziges schweizerisches Vorkommen hat.
Im Gegensatz zur nah verwandten Art Coronilla vaginalis, die in der Schweiz häufiger auftritt, sind bei der Kleinen Kronwicke die Blätter gänzlich ungestielt, d.h. dass die untersten Fiederblättchen fast am Stengel sitzen. Die daneben auftretenden Nebenblättchen sind unscheinbar klein.
Matthiola valesiaca (Walliser Levkoje)
Matthiola valesiaca Boiss. ist ein violett blühender Kreuzblütler mit südeuropäischer Herkunft. Die graufilzigen, linealen Blätter der Pflanze sind rosettig gehäuft.
Erstaunlich wie sich die Walliser Levkoje in ihrem Kerngebiet (weiteres Simplongebiet) hält und sogar als Pionier Felsen erobert.
Campanula excisa Murith (Ausgeschnittene Glockenblume)
Diese zierliche Glockenblume besiedelt Felsschutt, ist aber auch auf felsigen Pfaden anzutreffen. Ihr Schwerpunkt liegt im Oberwallis (südliche Alpen). Sie ist ein echter Endemit der Alpen! Prachtvoll entwickelt ist sie z.B. in den Geröllhalden des Hübschhorns (Simplon).
Das Besondere dieser Glockenblume: Die Buchten zwischen den Kronzipfeln sind fast kreisförmig ausgeschnitten.
Bulbocodium vernum L. (Lichtblume)
Bulbocodium vernum ist der Herbstzeitlose nah verwandt, blüht aber im Frühling! Sie ist im Wallis an vielen Stellen zu bewundern. Ein phantastisches Bild: Herden blühender Lichtblumen bei Eischoll.
Die Lichtblume hat ihren Schwerpunkt in Südeuropa.
Ephedra helvetica Meyer (Schweizer Meerträubchen)
Ephedra helvetica, ein besenartiges Sträuchlein, gehört zu den Nacktsamern (wie Thuja, Wacholder, Tannen...).Es gibt männliche und weibliche Pflanzen. Die im mittleren Rhonetal an felsigen Stellen wachsende Pflanze hat eine westalpine Verbreitung und ist Teil einer früher viel weiter verbreiteten Artengruppe. Die weiblichen Pflanzen tragen rote, beerenartige Früchte.