Belemnit: Was ist das?
Das Wort "Belemnit" stammt aus dem Griechischen und bedeutet Geschoss, Blitz. In Mitteleuropa werden diese Gebilde auch als Donnerkeile oder Teufelsfinger bezeichnet.
Was ist ein Belemnit nun wirklich?
Belemniten sind natürlich keine Geschosse, sondern erhalten gebliebene Hartteile von Skeletten! Belemniten waren Tintenfische mit innerem Skelett, dessen hinterster, harter, kalkiger Teil als Rostrum bezeichnet wird (der einzige Teil, der allermeistens noch von den Tieren übrigblieb). Beim lebenden Tier war das Rostrum noch umgeben von Muskeln und Haut.
Auch heutige Tintenfische besitzen noch Innenskelette: Der Kalmar (Loligo) hat ein hornartiges Stützgebilde; Sepia dagegen besitzt einen kalkigen "Schulp". Beim Octopus fehlt jegliche Stütze.
Wie sah ein Belemnit aus?
Das Tier bewegte sich mit seinen Flossen vorwärts, bei Gefahr durch Ausstoss von Wasser aus dem kopfseitig gelegenen Trichter auch rückwärts.
In der trichterförmigen Einsenkung steckte ein gekammerter Teil des Tintenfischkörpers (die Kammern entsprechen den Kammern der Ammoniten). Dieser gekammerte Teil war nach vorn verlängert zu einem schulpartigen Gebilde.
Eventuell war das Rostrum noch nach hinten verlängert (=Epirostrum). Diese Verlängerung -so die Annahme- war nicht von Haut bedeckt.
Belemniten waren Jäger und Gejagte. Willkommene Beute waren sie für Fischsaurier und Haie.
Es gab winzige und riesige Belemniten (von Zentimetergrösse bis 3 m Gesamtlänge).
Wo finden?
Belemniten sind leicht zu finden, sei es als einzelne Stücke oder "eingebacken" in Kalkschichten. Grosse Stücke (es soll solche bis über 1,5 m Länge gegeben haben) zerbrachen im Laufe der Erdgeschichte; heute werden sie zerschlagen durch landwirtschaftliche Maschinen! Nicht alle haben das gleiche Aussehen: Es gibt zigarrenförmige, dicke, schlanke, keilförmige etc., zudem weisen sie oft Eindrücke und Furchen auf.