So viele Batzen! Steinreich?
"Batzensteine" sind fossile Einzeller, die sich im Tertiär (besonders im Eozän) im damaligen Tethysmeer in fast unglaublicher Formenfülle entwickelten.
Fotos:
M/R = Meeralpen/ Riviera
NMB = Ausstellung Naturhist. Museum Basel
Batzensteine lassen sich in gewissen Gesteinsschichten leicht sammeln.
Batzensteine, auch Kammerlinge oder Lochträger genannt, haben die Phantasie zu allerlei Deutungen verleitet: Sie wurden gedeutet als versteinerte Linsen (Pflanzen) oder als versteinerte Essensreste der Pyramidenarbeiter in Aegypten (Gizeh).
Foraminiferen/ Nummulitenkalk
Batzensteine sind Urtiere (Stamm Protozoa) und gehören zur Klasse der Wurzelfüssler (Rhizopoda) und zur Ordnung der Lochträger (Foraminifera). Foramen = Loch, Oeffnung
Von grosser Bedeutung erlangten Nummuliten (nummulus = kleines Geldstück). Es sind dies Gross-Foraminiferen (bis 15 cm Länge!), deren Schalen ganze Gebirge aufbauten. Nummuliten sind auch wichtig für die Lokalisierung von Erdölfundstellen, denn sie geben gute Leitfossilien für die Datierung von Schichten ab.
Bau und Lebensweise der Nummuliten
Nummuliten bilden gekammerte, meist planspiralige Kalkgehäuse mit Poren durch die Aussenschale oder mit Poren an der endständigen Aussenöffnung.
Seit rund einer halben Milliarde lassen sich diese Einzeller nachweisen, und Foraminiferen lebten vom Kambrium bis heute.
Nummuliten ernähren sich am Meeresboden (Benthos). Mit Plasmafortsätzen wird Beute (z.B. Diatomeen) eingefangen. Wenige ernähren sich planktonisch.
Die Bezeichnung "Urtiere" könnte zu vereinfachender Vorstellung führen. Gross-Foraminiferen sind nicht nur die grössten, einzelligen Tiere. Sie sind oft mehrkernig und haben Generationswechsel gekoppelt mit verschiedenartiger Gestalt (dimorph). Zudem halten sie oft im Inneren Symbionten, die ihnen Assimilate verschaffen!
Assilina
Assilina ist -im Gegensatz zu Nummulites- ausgestorben. Assilina bildete ähnliche Formen wie Nummulites mit gekammerten, planspiraligen Gehäusen von linsen- bis scheibenförmiger Gestalt.