Insekten und Pflanzen
Nahrung für Insekten
Die Beziehungen Insekten-Pflanzen sind äusserst vielfältig! Die wohl einfachste Beziehung ist die, dass Pflanzen die Nahrungsgrundlage für sehr viele Insekten darstellen. Seltener ist schon die eingeengte Beziehung, d.h. dass das Insekt (oder die Larve) nur noch von einer bestimmten Pflanze lebt. Beispiel: Brithys crini (ein Eulenfalter) lebt als Raupe nur auf der Pankrazlilie (oder Dünen-Trichternarzisse = Pancratium maritimum). Die fast 5 cm langen Raupen fressen Blätter, Knospen, Stengel und Knollenteile der Pankrazlilie.
Gallen
Gallen sind Bildungen von Pflanzengeweben, verursacht durch Milben, Läuse, Wespen ... Diese "Wohnungen" sind das Resultat des Zusammenwirkens von Pflanzengenen und Genen des Parasiten.
Oft ist auch hier eine Beschränkung auf eine bestimmte Pflanzenart erfolgt. Beispiel: Blasenlaus (Baizongia pistaciae = Pemphigus cornicularis) auf Pistazie (Pistacia terebinthus).
Die Blasenläuse haben Generations- und Wirtswechsel. Neben der Pistazie haben sie Graswurzeln als Zwischenwirte. In der Pistaziengalle vermehren sie sich ungeschlechtlich. Es entstehen Klone.
Ameisenpflanzen
Nicht wenige Pflanzenarten haben sich mit Ameisen arrangiert, besonders in den Tropen!
Dischidia-Arten klettern; es sind Lianen. Einzelne Blätter gewisser Dischidia-Arten sind umgewandelt zu Schläuchen ("Urnenblätter"). Aus der Knotengegend der Liane (dort wo das Urnenblatt seinen Ursprung hat) wachsen Sekundärwurzeln in das eigene Urnenblatt hinein! Die nun entstehende höhere Luftfeuchtigkeit (Kondensation) wird von den Wurzel ausgenützt; ebenso werden Mineralien, die von Material stammen, das urnenbewohnende Ameisen gesammelt haben, aufgenommen.
Die Gattung Macaranga gehört zu den Wolfsmilchgewächsen (Euphorbiaceae). Sehr eng sind die Beziehungen zwischen Macaranga-Bäumen und Ameisen. Die Blätter dieser Bäume haben am Ansatz deutliche Stipeln (=Nebenblätter), die teilweise Nektar oder sogar Futterkörper produzieren. Ameisen bevölkern natürlich solche Bäume und nutzen diese Nahrungsquellen aus, ja sie wohnen oft in Hohlräumen der Macaranga-Arten.
Wird eine Macaranga-Art durch einen Schädling bedroht (z.B. durch einen blattfressenden Schädling), produziert diese bedrohte Art in ihren Nebenblättern sofort bedeutend mehr Nektar - ein Signal für die Ameisen, die nun nicht nur die Nahrungsquelle ausnützen,nein, jetzt werden die Frass-Schädlinge auch gleich attackiert und verjagt.