Insekten
Die Art erhalten!
Zweigestaltigkeit (Geschlechtsdimorphismus)
Das Geschlecht der Insekten lässt sich oft schon an der Farbe erkennen, denn Farben und Strukturen sind häufig geschlechtsspezifisch. Männchen haben z.B. Haft- und Klammervorrichtungen, grössere Antennen zur besseren Geruchswahrnehmung, entwickeln Lockstoffe oder erzeugen sogar Töne.
Die Weibchen sind in der Regel grösser und nicht selten flügellos. Viele haben deutliche Legesäbel oder eine verschiebbare Legeröhre (Ovipositor).
Die Männchen des Oelkäfers, auch Maiwurm genannt, sind kleiner. Ihre Flügel bedecken den Hinterleib vollständig (trotzdem sind sie aber auch flugunfähig wie die Weibchen).
Kopulation
"Kopulation" ist die Uebertragung der Spermien vom Männchen auf oder in die Nähe des Weibchens. Dieser Kopulation geht oft ein kompliziertes Liebesspiel voraus, und dieses wiederum setzt eine hormonelle Einstimmung voraus. Kopulation erfolgt meist nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip. Nur bei einigen Springschwänzen (Collembolen) setzt das Männchen Spermientropfen (Spermienbehälter = Spermatophoren) zuerst auf den Boden. Das Weibchen saugt dann diese "Tropfen" in die Geschlechtsöffnung auf.
Einige Insekten kopulieren in entgegengesetzter Stellung (z.B. Riesenschnaken), dabei ist diese Stellung sicher nicht ungefährlich, wenn Störungen auftreten. Es gibt aber kopulierende Tipula-Arten, die trotzdem weiter fliegen (trotz auftretender Störung und trotz voneinander abgewandter Stellung).
Riesenschnaken in Kopulation
"Schwärmen"
Ameisen schwärmen -oft zum gleichen Zeitpunkt- in Massen. Dabei braucht es besondere Vorbedingungen: Sonnenstand, besondere Temperatur, unter Umständen Wegfall der Hemmwirkung durch die vorhandene Alt-Königin etc.
Jung-Königinnen und Männchen, beide mit Flügeln, brechen auf zum Hochzeitsflug. Königinnen werden dabei befruchtet, werfen ihre Flügel ab und gründen einen Staat; Männchen aber sterben.
Die befruchtete Königin bewahrt Spermien in einer "Spermien-Vorratsblase" viele Jahre auf, in einzelnen Fällen sogar über 20 Jahre lang.
Jungfernzeugung (Parthenogenese)
Parthenogenese: Entwicklung von Eiern ohne Befruchtung. Eine solche Jungfernzeugung hat Vorteile: Ein Volk kann sehr rasch aufgebaut werden, oder periodisch verfügbare Nahrung kann optimal genutzt werde. In konstanter Umgebung ist Variabilität nicht unbedingt gefragt.
Die Nachteile: Neu-Kombinationen von Erbmaterial unterbleiben. Nicht wenige Insekten kombinieren daher beide Methoden (Parthenogenese und geschlechtliche Fortpflanzung).
Parthenogenese ist bei vielen Insekten nachgewiesen: Gespenstschrecken, Honigbiene, Blattläuse, Rüsselkäfer... Wir unterscheiden zwischen obligatorischer und fakultativer Parthenogenese.
Sehr weit verbreitet ist diese Form der Jungfernzeugung: Unbefruchtete Eier werden fast ausschliesslich zu Weibchen (fakultativ bei Blattläusen und Stab- oder Gespenstheuschrecken; obligatorisch bei wenigen Schmetterlingen und Käfern).
Ein anderer Fall: Unbefruchtete Eier werden zu Männchen; befruchtete Eier werden zu Weibchen. Dies ist der Fall bei Honigbienen: Unbefruchtete Eier werden zu Drohnen; befruchtete Eier werden zu Arbeiterinnen oder zur Königin. Diese beiden letzteren Kasten werden also nicht genetisch, sondern hauptsächlich durch verschiedene, den Larven verfütterte Nahrungssubstanzen, erzeugt.