Bromopsis erecta (Bromus erectus):
Zur Anatomie des Blattes
Querschnitte
Die Hand-Querschnitte wurden ausgeführt an getrockneten Blättern von Erneuerungstrieben (Bestockungstriebe). Erneuerungstriebe sind lang und schmal; oft sind sie gefaltet oder leicht gerollt.
Im Querschnitt fallen die sehr starken Seitenrippen auf, die durchgehend -von Unter- bis zur Oberseite- als breite Sklerenchymbalken verlaufen. Die Mittelrippe des Blattes ist abaxial wuchtig gewölbt, aber adaxial schwach entwickelt. Dies mag die Einfaltung des Blattes erleichtern. Die bulliformen Zellen sind meist birnenförmig gebaut und versenkt. Beidseitig flankieren Spaltöffnungs-Reihen die bulliformen Zellen.
Untere Epidermis (abaxial)
Reihen von Spaltöffnungen durchziehen das Zwischenrippen-Feld (intercostale Zone). Die Spaltöffnungen werden regelmässig abgelöst von Langzellen. Die Langzellwände sind leicht wellig gebaut. Regelmässig unterbrechen kurze, querliegende Zellen (= Kurzzellen) die Langzellen. Kurzzellen können allerdings streckenweise auch spärlich eingestreut sein.
Obere Epidermis (adaxial)
Die obere Blattfläche verläuft nicht so gleichmässig wie die untere. Bulliforme Zellen, die tropfenförmig aussehen, sind häufig nach unten versenkt. Bulliforme Zellen sind ebenfalls Epidermiszellen. Durch ihre Verlagerung nach unten wird das Blatt oft ungleich dick.
Die bulliformen Zellen, deren Funktion nicht genau bekannt ist (rasches Einfalten bei Wassermangel?), haben dünne Wände und sind oft vieleckig bis länglich-wurstförmig.
Beidseitig der bulliformen Zellen verlaufen Spaltöffnungen in geraden Reihen.
Die Rippenzonen der Oberseite (adaxial) fallen auf durch Kieselzellen, die in unterbrochenen Längsreihen liegen. Im Gegensatz zur Unterseite sind diese silica bodies (Kieselzellen) länglich-rechteckig gebaut und sind einzeln.
Stachelhaare (prickles)
Stachelhaare finden sich besonders auf Rippen. Sie sind aber auch längs der Rippen oder in der intercostalen Zone aufzufinden. Stachelhaare (Form und Verteilung) sind auch schon beigezogen worden zur besseren Abgrenzung von Sippen. Auch Kieselzellen (silica bodies) weisen nicht selten sippenspezifische Merkmale auf.