Festuca apennina (Apenninen-Schwingel)
Der Apenninen-Schwingel (oft auch als Unterart des Wiesenschwingels betrachtet) wächst in Hochstaudenfluren, auf Weiden und an Wegrändern im subalpinen Bereich, z.B. am Simplon (Ganter) oder im Goms (Oberwald).
An etwas feuchteren Stellen (Adenostylion) tritt dieser Schwingel lokal vermehrt auf. Wahrscheinlich ist er in Ausbreitung begriffen, denn er tritt vor allem an frischen Wegrändern und Alphütten auf ("abords des chalets d`alpage" nach Charpin/Jordan 1990).
Festuca pratensis s.l. - Festuca arundinacea
Wie lassen sich Wiesen-Schwingel s.l. (inbegriffen also auch Apenninen-Schwingel) und Rohrschwingel (Festuca arundinacea) trennen? Zwei eindeutige Merkmale erleichtern die Zuordnung: Unsere Schwingel (Wiesen-Schwingel und Apenninen-Schwingel) haben Oehrchen ohne Wimpern und nur 2 ungleiche, untere Rispenäste an den Knoten.
Abgrenzung Wiesen-Schwingel zu Apenninen-Schwingel
Eine Reihe von Merkmalen trennt diese Arten (oder Unterarten):
- Die Aehrchen sind länger.
- Die Deckspelzen sind länger.
- Die Deckspelzen haben Grannen!
- Die Aehrchenachse (Rhachilla) ist rau!
- Die Spreitenfarbe (Ober-Unterseite) ist verschieden.
- Die Chromosomenzahl ist verschieden (Festuca apennina ist tetraploid).
Aehrchen
Die Aehrchen von F. apennina haben Längen von 9-15 mm.
Deckspelzen
Die Deckspelzen werden bis 9 mm lang, sind stets begrannt und an der Spitze undeutlich zweizähnig.
Aehrchenachse (Rhachilla)
Blattfarbe; Oehrchen
Die Oberseite der Blätter ist blaugrün; die Unterseite dagegen ist dunkelgrün (Binz/Heitz).
Sehr deutlich sind die Oehrchen ausgebildet, die aber nicht stengelumfassend sind.
Festuca apennina ist sehr gut zu charakterisieren (Morphologie und Oekologie). Auch anatomische Merkmale trennen diese Sippe von F. pratensis (siehe Dani/ Kovacs, 2007).
Einige Fragen bleiben trotzdem, denn F. pratensis, F. arundinacea und F. gigantea hybridisieren sehr leicht (Fischer et al., 2005).