Blätter (feuilles, leaves, hojas)

Blätter haben eine unglaubliche Formenfülle hervorgebracht. Sie sind meist flach, winzig bis riesengross, ein- bis mehrteilig und ein- bis mehrjährig.

 

  • Struktur (Morphologie): Blätter entstehen seitlich am Spross, und ihre Entwicklung ist beschränkt. Meist lassen sich Ober- und Unterseite (Ventral- und Bauchseite) deutlich unterscheiden.
     
  • Funktion (Physiologie): Photosynthese, Stoff-Transport und Transpiration etc.
     
  • Stammesgeschichtliche Herkunft (Phylogenie): Wahrscheinlich entstanden die Blätter ursprünglich aus seitlichen Sprossenden, die in einer Ebene ausgerichtet ("planiert") wurden, sich verbreiterten und schliesslich verschmolzen ("Telomtheorie").

 

Die Formenfülle

Auch Knospenschuppen sind Blätter!

Nadeln sind schmale Blätter

Lodoicea maldivica (Seychellenpalme): Viele Meter lange und breite Blätter

Aufgepasst: Dieser australische Baum bildet Teilblätter, die wie ganze Blätter aussehen. Schefflera (Brassaia) actinophylla bildet an einem langen Stiel gefingerte, gestielte Teilblätter (auch Regenschirmbaum oder octopus tree genannt).

Schefflera (Brassaia): Regenschirmbaum, octopus tree

Nebenblätter, auch Stipeln genannt, sind Teile des Gesamtblattes. Meist haben sie eine Schutzfunktion und fallen nach der Entfaltung der Spreite ab.

Prunus padus: Stipeln

 

 

Entwicklung

Sehr oft sind die Blätter noch innerhalb der Knospenschuppen am Grundmuster bereits erkennbar. Wie sich das Blatt nachher entfaltet, ist nicht zufällig; die Aufeinanderfolge der Entfaltung ist vererbt. Faltung (conduplikat) oder Einrollung (involutiv...) herrschen vor.

Erstlingsblätter von Viburnum (Schneeball) und Sambucus (Holunder)

Sorbus aria (Mehlbeerbaum; conduplikat)

Plumeria (Frangipani, Tempelbaum; conduplikat)

Nelumbo (Lotus; eingerollt, involutiv)

Zingiberacee (zusammengerollt, supervolutiv)

Funktionen

Photosynthese - der wichtigste Prozess auf diesem Planeten

Adernetz; Stofftransport

Stomata; Regulierung Gasaustausch, Transpiration